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"Grünes Öl" fließt in der Stadtgärtnerei Waldshut...

Zwei belgische Unternehmer sind auf dem besten Weg, aus genmanipulierten Algen Treibstoff zu gewinnen.  CIA-Agent Peter Miller ist nicht der Einzige, der das außergewöhnliche Wissen des belgischen Start-ups und seiner Gründer erkennt. Die Jagd auf das Grüne Öl ist eröffnet… Stattsofa hat Ben Riffko (Pseudonym) vor seiner Lesung (18.09.21, 19 Uhr) zum Interview getroffen und ihn zu seinem Debut-Thriller befragt.

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Stattsofa: Herr Riffko, Sie Sind Anwalt, Betriebswirt und beraten Investoren bei Unternehmensbeteiligungen in Umwelttechnologien. Grünes Öl ist Ihr Debütroman. Wie kam es dazu?

Ben Riffko: Die Initialzündung kam durch ein Treffen mit einem ehemaligen Waffenhändler in Spanien. Ihm gehörte ein Unternehmen, das Treibstoff aus Algen herstellte. Das Gespräch mit ihm und die doch sehr geheimnisvollen Umstände vor Ort inspirierten mich dann dazu, meine Ideen zu Papier zu bringen.

Stattsofa: Ihr Thriller behandelt topaktuelle Themen: ein Startup forscht daran, umweltfreundliches Öl aus genmanipulierten Algen herzustellen; ein genmanipulierter Ebola-Virus bedroht die Welt; Menschen aus Afrika flüchten nach Europa. Das sind sehr komplexe Zusammenhänge, die Sie da aufzeigen?

Ben Riffko: In meinem Thriller deute ich die Gefährdung durch genmanipulierter Viren an, die unsere Wasserversorgung bedroht. Dies ist jedoch weitgehend fiktiv, schließlich möchte ich keine unnötigen Ängste schüren oder Verschwörungstheorien in die Welt setzen.

Stattsofa: Trotz Morddrohungen verlieren die beiden Gründer Jacques Devilliers und Louis Guigou nicht die Hoffnung auf ihre bahnbrechende Technologie. Sind sie blauäugig?

Ben Riffko: Ich würde sie als überzeugte Idealisten bezeichnen. Die beiden Gründer verkörpern für mich das Schicksal vieler kleiner Unternehmen, die sich in etablierten Märkten gegen übermächtige Wettbewerber behaupten wollen. Die Erdölindustrie ist dafür ein Paradebeispiel. Was wäre, wenn Volkswirtschaften unabhängig von den heutigen Erdölkartellen würden?

Thrillerautor Ben Riffko 

Stattsofa: Der amerikanische Investor Peter Miller, der für die CIA arbeitet, will in das Startup investieren. Stimmt es, dass die CIA einen eigenen Investment-Arm unterhält?

Ben Riffko: Ja, das stimmt. Super-spannend fand ich, was es mit angeblichen Investments der CIA in Google und Facebook auf sich hat. Daraus wurde dann für meinen Thriller der Gedanke geboren, dass zukünftig Umwelttechnologien und ressourcensparende Innovation das Überleben vieler Länder sichern müssen.

Stattsofa: Die Schauplätze Ihres Thrillers sind auf der halben Welt verteilt: London, Moskau, Valencia, die Côte d’Azur, Afrika, Belgien, Istanbul, die USA, Shanghai etc. Reisen Sie selbst viel und haben Sie auch vor Ort Recherche betrieben?

Ben Riffko: Oh ja. Ich bin beruflich weltweit aktiv und unterwegs. Die meisten Schauplätze meines Romans kenne ich daher aus meiner eigenen Reisetätigkeit. Das trifft auch auf den ein oder anderen Wein oder das ein oder andere Hotel oder Lokal zu, das ich in meinem Buch erwähnt habe.

Stattsofa: Wird tatsächlich schon an genmanipulierten Algen geforscht und könnten Algen unsere Energieversorgung in der Realität beeinflussen?

Ben Riffko: Seit mehr als zwanzig Jahren wird an Algen als Biomasse zur Energieerzeugung geforscht. Würden die Gelder, die in die Exploration immer neuer und schwieriger zu erschließender Ölfelder investiert werden, in die weitere Erforschung und den Bau von Algenfarmen fließen, könnten wir heute unsere Kraftfahrzeuge vermutlich zu einem nicht geringen Teil mit „grünem Öl“ betreiben. Natürlich ist das alles sehr spekulativ, diskussionswürdig und umstritten. Dennoch bleibt für mich die Frage: Warum ist das möglichweise gar nicht erwünscht?

Stattsofa: Grünes Öl ist Ihr Debütwerk und hat es auf gleich drei Shortlists geschafft. War es ein Traum von Ihnen, Autor zu werden?

Ben Riffko: Seit meinem Abitur wollte ich einen Thriller schreiben. Diesen Traum habe ich mir mit Grünes Öl erfüllt. Ich bin sprachlos, dankbar und stolz, dass mein Thriller von den Autoren-Kollegen des Syndikats und Experten-Jurys des Crime Cologne Awards und dem Harzer Hammer gleich für diese renommierten Preise nominiert wurde. 

Stattsofa: Auf was können die Besucherinnen und Besucher besonders bei Ihrer Lesung in der Stadtgärtnerei Waldshut gespannt sein?

Ben Riffko: Vermutlich, ob es mir gelingen wird, ein komplexes 560-seitiges Werk unterhaltsam zu präsentieren. Ich bin zuversichtlich und halte es da mit Robbie Williams – „Let Me Entertain You“!

Layla Nieden

Autorin

Layla Nieden ist Mitarbeiterin im Kulturamt der Großen Kreisstadt Waldshut-Tiengen.