Birgit Gramsch

Kalligraphin und Schriftkünstlerin aus Dogern

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Die Kunst des schönen Schreibens

Man muss nicht unbedingt schön schreiben, um eine Aussage an den Empfänger zu bringen. Lesbarkeit ist ein Ausdruck von Höflichkeit gegenüber dem Adressaten. Eine schöne Handschrift indes ist ein ästhetisches Geschenk – und eine wahre Kunst. Birgit Gramsch hat in der Kalligraphie ihre künstlerische Ausdrucksform gefunden. Stattsofa hat sie in ihrem Atelier in Dogern besucht.

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Birgit Gramsch empfängt uns in den neu eingerichteten, lichtdurchfluteten Werkräumen. Künstlerisch aktiv war sie seit jeher, doch seit nunmehr sieben Jahren hat sie ihr Interesse ganz nach der Kalligraphie ausgerichtet und sich darin mittlerweile solch eine Meisterschaft erworben, dass sie seit Sommer 2022 selbst Kurse und Seminare anbietet. Im Gespräch wird schnell klar, dass sich hinter den kunstvoll geschwungenen Buchstaben eine lange Tradition und gar so etwas wie eine Philosophie verbirgt. Viele Kalligraphen berichten, dass es etwas Meditatives habe, einen Text in alter Schrift zu übertragen.

Tatsächlich aber geht es um viel mehr, als um ein kunstvolles Kopieren. Die Kalligraphen geben dem Textinhalt etwas von sich selbst hinzu. „In der Kalligraphie liegt die Möglichkeit, sich künstlerisch zu verwirklichen“, ist sich Birgit Gramsch sicher. Zu Ende gedacht hat dieser Gedanke eine erstaunliche Konsequenz: „Kalligraphie muss nicht lesbar sein“. Denn letztlich gehe es um das Schriftbild, nicht um die Handschrift: „Wer lesen will, kauft sich ein Buch“.

Am Material wird es nicht scheitern: Birgit Gramsch in ihrem Werkraum. 

Und so sind Irische Halbunziale, Humanistische Kursive, Bold Beauty, Spitzfederantiqua und all die anderen vielen Schriftarten, die Birgit Gramsch im Repertoire hat, lediglich der Ausgangspunkt zu ihrer eigentlichen Kunst. Da sie auch auf dem Gebiet der „normalen“ Malerei in Acryl und Aquarell bewandert und handwerklich versiert ist, sind einige ihrer Werke hybriden Charakters.

Auf der Kulturnacht Zurzibiet-Küssaberg sowie an der Kunstausstellung „Kunst und Kultur in der Fabrik“ auf dem Areal der Lauffenmühle in Lauchringen hat Birgit Gramsch ihre Kunst im vergangenem Jahr gezeigt. Ihre größte Anhängerschaft findet sich jedoch auf Instagram, mit weit über tausend Followern. Diese sind ihr nicht von ungefähr zugefallen. Seit dem Jahr 2020 schafft sie täglich ein Werk, welches sie dann auf Instagram und Facebook veröffentlicht. „Ein ambitioniertes Unterfangen“, wie sie selbst sagt – und doch durchsteht. Den Anspruch, täglich zu posten, hält sie auch gegenwärtig ein.

Kalligraphie als Ausgangspunkt zu multidisziplinären Werken: Birgit Gramsch zwischen zwei aktuellen Bildern.

Wir verabschieden uns von Birgit Gramsch und ihrem Atelier gänzlich davon überzeugt, dass die Kalligraphie den anderen Disziplinen der Kunst in nichts nachsteht. Eine letzte Frage noch. Was hilft, wenn man wirklich eine Sauklaue hat? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Dann komm in meinen Kurs!“

Text und Fotos: Eduardo Hilpert

Birgit Gramsch

Kalligraphin und Schriftkünstlerin

Alte Str. 3
79804 Dogern

http://atelierschriftbild.de
https://www.instagram.com/birgitgramsch/