Kolibri

Zeichner und Maler aus Jestetten-Altenburg

Hero Bild Dekoration

Aufbruch und Neubeginn

Egal ob feine Tuschezeichnungen, Acryl- oder Temperagemälde: Kolibris Werke haben einen Widererkennungswert. Oft ist ihnen eine lebensbejahende Haltung eigen, oft sind sie farbenfroh. So meisterhaft Kolibri sein Metier beherrscht, hat er sich doch eine kindliche Verspieltheit bewahrt. Das gilt auch für seine neuesten Bilder, wie die Ausstellung „Kolibri. Aufbruch und Neubeginn“ zeigt, die ab dem 27. Dezember im Kreismuseum St. Blasien zu sehen ist.

Container

Man könnte Kolibri (*1951, als Werner Blattmann in Altenburg) beschreiben, indem man seinen Werdegang darlegt, zurückblickt auf seine Zeit in einem israelischen Kibbuz, auf seine Berliner Jahre als Karikaturist der taz oder die Rückkehr nach Altenburg bei Jestetten, wo er sich – mit herrlichem Blick auf den Rhein – sein Atelier eingerichtet hat. Eine andere Vorgehensweise wäre die Auszeichnungen aufzuzählen, die dem mittlerweile 71-Jährigen zuteilgeworden sind. Unter anderem sind das der EnBW-Förderpreis 2006 oder der Bräunlich-Bieser-Preis 2014. Viel lohnender ist es jedoch, sich seine Werke genauer anzusehen. Sie sind wohl am aussagekräftigsten, will man sich dem Menschen und Künstler nähern.

"Ich stichle gerne", sagt Kolibri und irgendwie glaubt man es ihm.

Kolibris Bilder ermutigen den Betrachter, einen positiven Blick auf den Alltag zu wagen. Gewiss, die Bitterkeit, die uns umgibt, mag begründet sein und man darf sich nicht immer ducken. Alles erdulden, nein, das ist auch Kolibris Sache nicht. Ganz im Gegenteil: Kolibri stichelt gerne. Sein Humor ist zart, seine Kritik elegant – und doch nennt er die Dinge beim Namen. Der Alltag birgt indes nicht nur kleine und größere Gemeinheiten, sondern auch die Chance zum Schönen, zum Gemeinsamen, zur Kommunikation. Mit etwas Mut gelingen sie: „Aufbruch und Neubeginn“. Kolibris neue Werke geben uns diesen Mut.

When the Music’s Over von The Doors inspirierte Kolibri zu "Der Schrei des Schmetterlings". 

Und woher schöpft Kolibri seinen Mut? „Mir fällt es auch nicht immer leicht, das Positive zu sehen“, gibt Kolibri zu. Inspiration finde er in der Auseinandersetzung mit den Künsten, ob das nun Musik, Literatur oder Bildende Kunst sei, ebenso wie in der Natur, die uns umgibt. Tatsächlich ist sie, die Umwelt, ein wiederkehrendes Thema. Man täte Kolibris Zeichnungen allerdings unrecht, wenn man sie auf eine bestimmte Aussage reduzieren wollte, oder sie allein am Kriterium einer möglicherweise innewohnenden Intention messen wollte. Appelle und Aufrufe sind nicht Kolibris Art. Deutlich wird indes ein Angebot oder freundlicher Vorschlag zu mehr Menschlichkeit, ebenso wie eine große Achtung vor dem Leben. „Vor allem Leben!“, wie Kolibri betont: „Tiere und Pflanzen haben zwar kein Bewusstsein, aber warum soll man ihnen keine Würde zugestehen?“

Kolibris Angebot aufzugreifen, bleibt dem Betrachter überlassen. Es kommt flatternd daher. Es ist offen ausgestaltet zu werden. Es ist eine Einladung.

Text und Fotos: Eduardo Hilpert

KOlibri

Künstler

Dorfstraße 44
79798 Jestetten-Altenburg

www.kolibri-atelier.de