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„Ein Schloss für alle“

Seit 2011 ist das Schloss Hohenlupfen in Stühlingen im Besitz der Familie Stamm aus Schleitheim, nachdem das imposante Anwesen über vierhundert Jahre der Fürstenfamilie Fürstenberg gehörte. Wie ist es, ein Schloss zu besitzen – und was macht man damit? Im Gespräch mit Stattsofa erklärt Familie Stamm die kulturellen Nutzungsmöglichkeiten.

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Es war nie das Ziel, ein Schloss zu besitzen – mit dem Gasthaus Brauerei in Schleitheim (CH) und dem Landwirtschaftsbetrieb sind die Arbeitstage der Familie Stamm ausgefüllt. Die Fürstenfamilie Fürstenberg wollte Ackerland und Wald veräußern, allerdings nur zusammen mit dem Schloss. „Wir dachten nicht daran, dass dieser Handel zustande kommt, doch die Fürstenfamilie gab uns den Zuschlag und wir wurden unerwartet Schlossbesitzer,“ so Martin Stamm. Das war im November 2011.

In den zehn Jahren, die seitdem vergangen sind, wurde das für Besucher zuvor lange Zeit unzugängliche Schloss der Bevölkerung geöffnet. So organisiert das Schlossteam vielfältige Events, um die breite Öffentlichkeit an diesem geschichtsträchtigen Wahrzeichen der Region teilhaben zu lassen. Beispielsweise fand bereits drei Mal ein großes Mittelalterspektakel auf dem Schlossgelände statt. Der Flohmarkt im Innenhof wie auch die Tage der offenen Tür mit Schlossführungen finden unverändert großen Andrang. 2018 war das Schloss erstmalig Stühlinger Austragungsort für eine Lesung im Rahmen von „Erzählzeit ohne Grenzen“. Zudem finden Konzerte und Theateraufführungen auf dem Schloss statt. Für die jüngeren Besucher werden Kindernachmittage unter dem Motto Prinzessinnen und Ritter organisiert.

Cécile und Martin Stamm: "Ein Schloss braucht Leidenschaft und anpackende Hände."

Darüber hinaus kann Schloss Hohenlupfen für Feiern aller Art gemietet werden und gilt als Geheimtipp für Anlässe in einzigartigem Ambiente. „Ob Schlossführungen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder Klassentreffen – die Räumlichkeiten bieten für jeden Anlass einen passenden Rahmen“, kommentiert Cécile Stamm die neu gewonnene Gastlichkeit des Ortes.

Seit der Übernahme hat die Familie dafür so einiges renoviert. „So schön und imposant ein Schloss auch ist, die Unterhaltsarbeiten sind nicht zu unterschätzen. Es bedarf Leidenschaft und anpackende Hände von allen Beteiligten“, berichtet Martin Stamm. Neben der regelmäßigen Reinigung der über 30 Räumlichkeiten sind Garten- und Hausmeisterarbeiten zu leisten. „Es ist eine große Aufgabe, ein solches Wahrzeichen in Schuss zu halten – für die Bevölkerung und weitere Generationen.“ Denn wie es vor Kurzem eine Besucherin so schön sagte: „Wenn wir Stühlinger das Schloss nach der Heimkehr aus dem Urlaub von Weitem erblicken, dann wissen wir: Jetzt bin ich zuhause.“

Text: Eveline Pigeat-Stamm. Bild: Michael Sieber.