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Die anderen „Medaillen“ der Tanja Ecker

Bisher war Tanja Ecker aus Wehr vor allem als mehrfache Deutsche Meisterin im Stand-Up-Paddeln bekannt. Nun zeigt sie in der Galerie im Alten Schloss ihrer Heimatstadt Fotografien, die auf ihren Wettkampfreisen entstanden sind und offenbart dabei ihre künstlerische Ader: „Von Wehr in die Welt“ (bis 20. März, Sa u. So 14-17 Uhr). Stattsofa hatte nach der Vernissage am vergangenen Sonntag drei Fragen an Tanja Ecker.

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Stattsofa: Frau Ecker, im Wettkampf gilt es für Sie als Stand-Up-Paddlerin, möglichst schnell zu sein. Viele Ihrer Fotografien zeichnet eine lange Belichtungszeit aus. Sind Sie nun ein besonders schneller oder ein besonders geduldiger Mensch?

Tanja Ecker: Ich würde sagen beides, ein guter Ausgleich (lacht). Beim Fotografieren muss man sowohl schnell sein, um einen bestimmten Augenblick oder Moment nicht zu verpassen, als auch geduldig warten, beispielsweise bei der Tierfotografie. Am Fotografieren im Dunkeln gefällt mir, dass man viel mit der Kamera experimentieren kann und man das Ergebnis dann erst nach ein paar Sekunden oder Minuten sehen kann, das hat auch einen gewissen Überraschungseffekt!

Sehr gut besucht: die Vernissage von "Von Wehr in die Welt" in der Galerie im Alten Schloss.

Stattsofa: Sportler sprechen oft davon, wie wichtig „der Fokus“ auf das Kommende sei. Ist das nur eine Phrase oder gibt es tatsächlich Gemeinsamkeiten mit der Fotografie?

Tanja Ecker: Zwischen dem Sport und der Fotografie gibt es einige Gemeinsamkeiten. Bei beidem muss man tatsächlich immer auf alles vorbereitet sein, denn häufig weiß man nicht, was einen erwartet. Bei beidem hat man vielleicht vorab eine Idee oder Vorstellung im Kopf, wie das Bild am Ende aussieht oder wie der Wettkampf am besten ablaufen sollte, doch kann es immer anders kommen als gedacht und darauf muss man sich einstellen, um am Ende ein gutes Ergebnis oder Bild zu erzielen.

Tanja Ecker: "Sport und Fotografie haben Gemeinsamkeiten." 

Stattsofa: Was bedeutet es Ihnen, in Ihrer Heimatstadt Wehr auszustellen? Fühlt man sich, wenn man wie Sie im Ausland unterwegs ist, dem Hochrhein stärker verbunden?

Tanja Ecker: Ich bin gerne unterwegs und durch den Sport und meinen Beruf bin ich sehr viel unterwegs. Wenn ich im Sommer teils vier Monate weg bin, freue ich mich doch immer auch wieder darauf zuhause zu sein und in den Wald oder an den Rhein zu gehen. Gerade im Herbst und Winter zeigt die Region ihre wahre Schönheit und ich denke, das lernt man erst richtig zu schätzen, wenn man mal länger weg war. Für mich ist es eine besondere Ehre in meiner Heimatstadt Wehr ausstellen zu dürfen, der Ort an dem ich aufgewachsen bin und mit dem ich immer noch eine enge Verbundenheit spüre. Deshalb freut es mich, meine erste Ausstellung hier zu haben!

Interview: Eduardo Hilpert

Fotos: Tanja Ecker, Tomas Ecker und Bernhard Keller