Flugsamen und Windhalm

10.09. -02.10.2022

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Trüffel in Tiengen

Trüffeln sind etwas Besonderes. Sie wachsen im Verborgenen, man muss wissen, wo man sie findet. Ist die Suche erfolgreich, wird man die Funde erfreut genießen. Unter dem Namen „Trüffelsuche“ realisiert der Künstlerbund Baden-Württemberg von Juli 2022 bis Juni 2023 ein satellitenartig angelegtes, landesweites Ausstellungsprojekt. 

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Kleinere Ausstellungsräume, private Initiativen und temporäre Kunstorte bilden den Raum für unterschiedlichste Ausstellungen. In etwa 75 Projekten werden Arbeiten von fast 200 Künstlerinnen und Künstlern aus Baden-Württemberg präsentiert. Dabei kann an wenig bekannten Orten Überraschendes und Wertvolles entdeckt werden.

Einer der Ausstellungsorte sind die Schwarzenbergsäle im Schloss Tiengen. Zara Tiefert, Beirätin für Bildende Kunst im Vorstand von freundeschlosstiengen e.V., freut sich über die Teilnahme an diesem Projekt.

Stattsofa: Wie kam es, dass die Schwarzenbergsäle bzw. der Verein freundeschlosstiengen e.V. für dieses Projekt ausgewählt wurden?

Zara Tiefert: Die ab 11. September ausgestellten Künstlerinnen Hannelore Weitbrecht und Angela M. Flaig sind beide Mitglieder im Künstlerbund Baden-Württemberg. Hannelore hatte mich auf das geplante Projekt aufmerksam gemacht, da sie meinte, dass die Ausstellung sehr gut in die Trüffelsuche passen würde.

Gab den Anstoß zur "Trüffelsuche": Hannelore Weitbrecht.

Stattsofa: Welche Ausstellungen werden im Rahmen der Trüffelsuche stattfinden?

Z.Tiefert: In den Schwarzenbergsälen werden zwei Ausstellungsprojekte zu sehen sein. Das bereits angesprochene Projekt zum Thema „Natur“ (11.9. – 2.10.2022) sowie eine weitere Ausstellung im Frühjahr 2023 mit den Künstlerinnen Olga Allenstein und Eva Früh, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema „Realität und Raum“ auseinandersetzen.

Aus getrockneten Samenständen wird Lyrik: Angela M. Flaig.

Stattsofa: Der Titel der ersten, bald eröffneten Ausstellung „Flugsamen und Windhalm“ klingt poetisch. Man stellt sich vor, auf einer Wiese zu stehen. Was erwartet die Kunstinteressierten in der Ausstellung?

Z. Tiefert: Diese erste Intuition ist gar nicht so falsch. Tatsächlich begegnet man in der Ausstellung künstlerischen Objekten aus organischen Materialien – nämlich Flugsamen. Angela M. Flaig fügt Hunderte oder sogar Tausende getrocknete Samenstände zu lyrischen Kunstwerken zusammen. Dabei beschränkt sie sich formal auf geometrische Grundformen wie Kreis oder Quadrat. Auch Hannelore Weitbrecht nutzt die Natur als Inspirationsquelle für ihre Kunst. Sie kombiniert Papier mit Fundstücken aus der Natur. Dies bildet eine perfekte Symbiose für die Aussage der Objekte. Ja, der Titel lässt den poetischen Charakter der Kunstobjekte gut erahnen.

Fragen: Dr. Sylvia Vetter. © Fotos: H. Weitbrecht und M. Budasz