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„Energielandschaft Hotzenwald“

Stattsofa besucht das Museum am Murgtalpfad und erfährt, dass die nachhaltige Energiegewinnung im Hotzenwald eine lange Tradition hat. 

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Energielandschaft – ein weiterer Begriff im aktuellen Spektrum zum Thema „Energie“. Was ist damit gemeint? Wolfgang Vogel, Vorsitzender des „Fördervereins Energiemuseum Rickenbach e.V.“, erläutert das an einem detaillierten Modell des vorderen Hotzenwaldes.

Der Hotzenwald ist schon seit Jahrhunderten eine Energielandschaft, in der Wasserkraft für Mühlen, Säge- und Hammerwerke und später weitere Industrieansiedelungen genutzt wurde. Neben den natürlichen gibt es auch künstliche Wasserläufe. Die Anlage dieser sogenannten „Wuhren“ reicht bis in das Mittelalter zurück. Die Wasserläufe ziehen sich durch die Modelllandschaft. Höhenzüge, Täler, Ortschaften sowie frühere und noch bestehende Energieerzeuger sind erkennbar - und mittendrin ist auch das Energiemuseum markiert.

Ausstellungsstücke im Energiemuseum Rickenbach: Energiegewinnung gestern, heute und morgen. 

Das Museum existiert seit 2001. Es wurde mit EU-Fördermitteln von der Gemeinde Rickenbach realisiert. Der Förderverein unterstützt die Gemeinde bei Aufbau, Unterhalt und Betreuung der Anlage. Das Museum liegt direkt am Murgtalpfad, eine Zufahrt ermöglicht die Anfahrt mit dem PKW. Auch außerhalb der Öffnungszeiten bieten große Schaufenster vorbeikommenden Wanderern Einblick in die Ausstellung: Wasserräder, Steuertafeln aus alten Kraftwerken und zahlreiche weitere Exponate zum Thema Energie und Energieumwandlung finden sich dort. Nur wenige Gehminuten entfernt gibt es direkt am Ufer der Murg für Kinder Wassertechnik zu entdecken. Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich der Abzweig der Hännemer Wuhre. Das oberhalb gelegene Kleinkraftwerk Hottingen existiert seit 1907/08 und ist nach mehreren Modernisierungen bis heute in Betrieb. Die original erhaltene Werkswohnung aus den 50er Jahren kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Direkt gegenüber dem Museum hört man das Rauschen der Murg, die in einem 40 Meter tiefen Schacht zum Eggbergbecken teilweise abgeleitet wird. Schon ist man in der Gegenwart der Energieerzeugung und -speicherung angekommen.

So erhält man beim Besuch des Museums einen beeindruckenden Einblick in eine historisch gewachsene, dezentrale Versorgung mit regenerativer Energie – ein ganz aktuelles und modernes Thema!

Text und Fotos: Dr. Sylvia Vetter

Öffnungszeiten: von März bis November, Sonntag von 14:00-16:00 Uhr. Eintritt frei. Das Museum dankt für Spenden und der Förderverein freut sich über neue Mitglieder!

Energiemuseum 

Im Schlag 1
79736 Rickenbach-Hottingen

www.energiemuseum-rickenbach.de