Alemannenrock aus dem Schwarzwald
Im Jahr 2002 trat LUDDI das erste Mal mit alemannischem Gesang auf. Mittlerweile hat die Band aus Ühlingen-Birkendorf acht Alben produziert und kann auf über 300 Konzerte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz zurückblicken. Auch der Gerhard-Jung-Preis (2005), der Goldene Tourio für „Birkendorfer Hagehole" (2007) und der Kleinkunstpreis Baden-Württemberg (2014) gehören zu ihren Verdiensten. Stattsofa durfte die Band interviewen.
Stattsofa: Wenn Ihr an den Anfang zurückdenkt, woher kam die Idee auf alemannisch zu singen?
LUDDI: Wir spielten davor alle in Bands, die englisch sangen, weil es zu der Zeit en vogue war, also als ganz heißer Scheiß galt. Das fanden wir dann irgendwann albern. Weshalb singen wir nicht in der Sprache, in der wir uns am besten ausdrücken können, weil es unsere Muttersprache ist? Alemannisch. Und LUDDI war geboren.
Stattsofa: Woher kommt Eure Inspiration für die Texte und die Musik?
LUDDI: Unsere Texte sind Geschichten, die uns das Leben schreibt. Von gesellschaftlichen Phänomenen, persönlichen Erfahrungen von Neuem, Liebe, Abschied bis hin zum Tod. Also ziemlich urig-alemannische Texte über den Sinn, Unsinn und Irrsinn unseres Alltags mit viel Sprachwitz, weil wir uns dabei selbst nicht zu ernst nehmen. Und ähnlich verhält es sich auch bei der Musik, in die wir das Ganze einbetten. Wir haben alle recht unterschiedliche Musikgeschmäcker, weshalb auch hier immer wieder sehr unterschiedliche Stilrichtungen zusammenfließen, die dann den besonderen LUDDI-Klang ergeben.
Stattsofa: Wie würdet ihr die DNA der Band beschreiben? Was macht Euch aus?
LUDDI: Wir kennen uns alle seit dem Kindergarten. Waren zusammen schon in der Trachtenkapelle Birkendorf und sind seit über 20 Jahren nicht nur Bandmitglieder, sondern Freunde. Das sieht und spürt man nicht nur, wenn wir auf der Bühne stehen, sondern, dass hört man auch bei unserer Musik: Urig, mitreißend rockig, alemannisch, echt.
Stattsofa: Auch der Name „LUDDI“ kommt aus dem Alemannischen, richtig?
LUDDI: LUDDI ist alemannisch und bedeutet Tagedieb oder Tunichtgut, Luftikus oder auch Trunkenbold ("Sufluddi"). Das leitete sich ursprünglich von Ludwig dem XIV ab, der ja auch stets über seine Verhältnisse lebte. Wenn du eine Nacht durchzechst, heißt es am darauffolgenden Tag: "Häsch geschterd wieder Luddi gha?"
Stattsofa: Was steht als nächstes auf der To-Do-Liste? Auf was kann man schon gespannt hin fiebern?
LUDDI: Wir wollten eigentlich schon vor zwei Jahren unser 20jähriges feiern, doch dann wollte das böse Wort mit C einfach nicht verschwinden, weshalb wir die geplanten Jubiläumskonzerte auf dieses Jahr verschieben mussten. Dafür jedoch nun mit einer besonderen Überraschung: Das Haus des Gastes in Birkendorf wird in eine Konzertarena verwandelt und LUDDI tritt nicht auf der Bühne, sondern inmitten des Saales auf. Und das mit stimmgewaltiger Unterstützung. Als besonderes Geburtstagsgeschenk wird LUDDI an den beiden Konzertabenden am 29. und 30. Dezember vom Chor „SunriSing“ vokal eingebettet.
Tickets gibt es jetzt schon im Vorverkauf unter https://luddi.reservix.de/events
Interview: Lisa Steinbrunner, Fotos: LUDDI