Markus Fleck 

Bratschist im casalQuartett

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Tatortkommissar im Streichquartett – Musik mit vielen Facetten

Das casalQuartett wurde 1996 gegründet und ist heute eines der renommiertesten Streichquartette im deutschsprachigen Raum. Vor den Musiktagen „casalQuartett und Friends“ vom 8.-10. Juli 2022 hat sich Stattsofa mit einem Mitglied des Ensembles getroffen. Das Gespräch fand in der Villa Schubert in Hohentengen statt, wo das Quartett beheimatet ist.

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Stattsofa: Die Musiktage finden an verschiedenen Orten am Hochrhein statt. Wie kam es zu dieser Konzertreihe?

M. Fleck: Ein „NEUSTART KULTUR“ - Stipendium der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Berlin ermöglicht es uns, bei günstigen Eintrittspreisen ein sehr abwechslungsreiches Programm zu verwirklichen. Der zentrale Punkt unserer Bewerbung war der Bezug zur Region, um Nähe zum Publikum herzustellen.

Stattsofa: Neben den Aufführungsorten – gibt es noch andere heimatliche Bezüge?

M. Fleck: Wir führen in Tiengen unter anderem das Streichquintett von Heinrich Kaminski auf. Kaminski ist ja in Tiengen geboren und einer der herausragenden deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Das Streichquintett gehört zu den anspruchsvollsten und schwierigsten Kammermusikstücken überhaupt.

Auch die Unterstützung der regionalen Flüchtlingsarbeit durch die Benefizkonzerte in Kadelburg und Hohentengen betont die Verbindung zur Heimat. Wir werden außerdem innerhalb des Stipendiums in den nächsten Monaten Schulen besuchen, um junge Menschen für die Faszination des Streichquartetts zu begeistern.

Wo ist Ringo, wo Paul? Das casalQuartett nimmt optische Anleihen bei den Beatles.

Stattsofa: Das Programm der Musiktage vermittelt bereits frische, leichte und heitere Elemente, wie zum Beispiel die Aufführung von Filmmusik gemeinsam mit dem befreundeten Rastrelli Cello Quartett.

M. Fleck: … das wird ein bombastisches Klangerlebnis werden. Die Zusammenarbeit mit den befreundeten Künstlern ist eine Öffnung des klassischen Quartettklanges und bietet tolle Möglichkeiten. So wird auch jedes der Konzerte ganz verschieden werden.

Stattsofa: Etwas Besonderes ist auch die Präsentation von biographischen und literarischen Texten zusammen mit der passenden Musik über die Geschichte der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn.

M. Fleck: Da wird gleichsam eine „doppelte Erzählung“ aufgeführt. Dass wir den „Tatortkommissar“ Stefan Gubser und seine Schweizer Kollegin Mona Petri dafür gewinnen konnten, ist für das Publikum sicher ein Highlight.

Stattsofa: Man schmunzelt ein bisschen, wenn man Ihre Anspielung auf das Abbey Road Cover der Beatles auf dem Plakat entdeckt …

M. Fleck: … die Beatles waren ja auch ein Quartett!

Stattsofa: Spielen Sie auch Kompositionen der Beatles?

M. Fleck: Hmm – keine schlechte Idee … wir denken mal drüber nach. Eine Zugabe liegt immer drin!

Stattsofa: Dann kann das Publikum gespannt sein. Wir wünschen Ihnen einen großen Besucherzuspruch für die Musiktage und freuen uns auf die Konzerte!

Interview: Sylvia Vetter. Bilder: Marco Borggreve.

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casalQuartett

Streichquartett

Villa Schubert
Hauptstraße 1
79801 Hohentengen

casalquartett.ch/
 

Sylvia Vetter

Autorin

Sylvia Vetter ist Vorsitzende des freundeschlosstiengen e.V. und eine vielseitig interessierte Kulturbeobachterin. Sie schreibt regelmäßig für stattsofa.net und ist auch im Beirat aktiv.