Kultur ist cool!
Die Justus-von-Liebig Schule bietet mit dem Abend der Kultur
am 18. Oktober ein vielfältiges Programm für alle Altersstufen zum
Anschauen, Zuhören und Mitmachen an.
Stattsofa hat mit den Organisatorinnen, Vanessa Wiesmann und
Sarah Heydeck, über die Planung und Ziele der Veranstaltung gesprochen.
Stattsofa: In diesem Jahr findet erstmals der Abend der Kultur in der Justus-von-Liebig Schule in Waldshut statt. Wie entstand die Idee zu dieser Veranstaltung?
Sarah Heydeck: Frau Wiesmann und ich saßen vor zwei Jahren, kurz nach Corona zu Beginn des neuen Schuljahrs, beim Mittagessen zusammen. Wir hatten das Gefühl, nach Corona muss irgendetwas kommen, was über die Unterrichtsroutine hinausgeht und in den Schülern wieder ein Gemeinschaftsgefühl weckt.
Stattsofa: Was bietet der Abend der Kultur? Was kann alles gesehen oder gehört werden? Haben Sie eine bestimmte Zielgruppe?
Sarah Heydeck: Es ist eine öffentliche Veranstaltung. Beinahe alle Klassenzimmer sind mit verschiedenen kulturellen Angeboten belegt, bei denen man einfach reinlaufen und sich berieseln lassen kann, oder auch aktiv mitmachen. Wir haben beispielsweise verschiedene Workshops, Yoga, Craft-Beer-Tasting und Kunstausstellungen. In der Aula zeigen wir musikalische Acts von der Jazz-Sängerin Anne Czichowsky und Band bis Indie-Rock von der Gruppe EMU. Es wird mehrere Food-Trucks und einen regionalen Wein-Stand geben.
Vanessa Wiesmann: Unsere Schüler waren die erste Zielgruppe, an die wir zu Beginn dachten, damit diese ihre Hobbies und Talente präsentieren können, aber auch die Möglichkeit haben, mit Künstlern in Kontakt zu kommen. Wichtig war für uns, dass es ein Abend der Gemeinschaft wird, mit dem Hintergrund, dass Schule nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Ort der Begegnung ist. Alle Leute sind herzlich willkommen, deshalb bieten wir beispielsweise auch ein Programm für Kleinkinder an. Kultur ist für jeden da!
Stattsofa: Was war die größte Herausforderung im gesamten Planungsprozess?
Vanessa Wiesmann: Die größte Herausforderung bestand darin, den Vollzeit-Job als Lehrerinnen mit der Organisation der Veranstaltung zu vereinbaren. Große Teile unserer Freizeit und der Sommerferien haben wir mit den Planungen für die Veranstaltung verbracht. Es gab viel mehr zu tun als wir gedacht hätten. Wir haben vom Design über das Logo und die Sponsorensuche alles selbst in die Hand genommen.
Stattsofa: Es gab also auch Aufgaben, auf die Sie nicht vorbereitet waren?
Sarah Heydeck: Genehmigungen gehören auf jeden Fall dazu. Unerwartete Aufgaben kamen auch auf uns zu als wir das Konzept noch einmal überarbeitet haben. Zu Beginn war dieses ausschließlich auf unsere Schüler ausgelegt, bis wir es auch für externe Kulturschaffende geöffnet haben.
Stattsofa: Haben Sie ein übergeordnetes Ziel, das Sie mit dem Abend der Kultur verfolgen?
Vanessa Wiesmann: Wir wollen damit weder Geld verdienen noch einen Gewinn erzielen. Wir organisieren die Veranstaltung ehrenamtlich. Bis auf die Verpflegung wird für die Besucher alles kostenlos sein. Unser Ziel war und ist es, insbesondere nach Corona, kulturelle Aktivitäten, wie Bands, Vereine oder Kunst wieder mehr zu etablieren. Der Abend der Kultur soll unseren Schülern die Möglichkeit geben, in anderen Bereichen als den gewohnten Schulfächern, zu glänzen. Wir wollten, insbesondere unseren Schülern, zeigen: Kultur ist cool!
Sarah Heydeck: Unser Ziel war es, die Schüler mehr an Kultur heranzuführen und dadurch auch ihren Horizont zu erweitern.
Stattsofa: Gibt es Pläne, den Abend der Kultur in den kommenden Jahren weiterzuführen?
Vanessa Wiesmann: Es muss erst einmal ein Erfolg werden (lacht). Natürlich wünschen wir uns, dass die Veranstaltung in regelmäßigen Abständen stattfindet.
Sarah Heydeck: Nachdem wir die Veranstaltung für dieses Jahr nun auf die Beine gestellt haben, würden wir uns sehr freuen, wenn der Abend der Kultur beispielsweise alle zwei Jahre stattfinden würde. Zunächst werden wir uns nach der Veranstaltung zusammensetzen und reflektieren, was bereits gut funktioniert hat und welche Bereiche noch ausbaufähig sind. Eventuell muss auch das Format noch einmal angepasst werden.
Fragen: Lina Haine Fotos: Lina Haine, Sarah Heydeck/Vanessa Wiesmann