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Im Dienste der Bläserjugend

Seit 2018 war Lukas Eckert als Vorsitzender des Verbandsjugendorchesters Hochrhein (VJO) für das Auswahlorchester des Blasmusikverbands Hochrhein verantwortlich. Zum Ende der Saison 2022 hat er sein Ehrenamt an Lean Spitz abgegeben. Im Gespräch mit Stattsofa schaut er zurück auf bewegte Jahre. 

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Ein regnerischer Herbsttag im Oktober. Wir treffen Lukas Eckert im Bad Säckinger Schlosspark vor der Statue des Trompeters von Säckingen. Nicht ganz verkehrt, wenn es sich um einen Blasmusiker handelt, aber auch nicht ganz zutreffend: Lukas Eckert kommt aus Rickenbach und spielt Tuba. Vor allem aber ist er – damals noch – Erster Vorsitzender des Verbandsjugendorchesters und auf dem Weg zur Probe für die Abschlusskonzerte in Schwörstadt, Waldshut und Schliengen, mit denen die jungen Blasmusiker das Jahr ausklingen lassen. Für Lukas Eckert endet mit dem letzten Ton nicht nur die musikalische Saison, sondern auch seine Verantwortung für ein Orchester, das ständigem Wandel unterliegt.

Nach vier Jahren ist Schluss: Lukas Eckert hat das Verbandsjugendorchester mitgeprägt.

Voraussetzung, um beim Verbandsjugendorchester mitzuspielen, ist das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Silber vorzuweisen, zwischen 15 und 27 Jahre alt zu sein – und natürlich eine gute Figur bei der offenen Probe abzugeben, die final über die Aufnahme entscheidet. Die nächste Möglichkeit, sich ins VJO einzuspielen, besteht schon im Januar 2023. „Besonders gesucht sind Musikerinnen und Musiker, die Posaune, Trompete, Schlagzeug, Harfe oder Klavier spielen“, erklärt Eckert. Für die Musikvereine, die ihre jungen Talente für das VJO vorschlagen, hat es auch Vorteile, ihre besten Musikerinnen und Musiker zeitweise mit dem Auswahlorchester zu teilen. „Im VJO können sie musikalisch wachsen und sich organisatorisch einbringen. Später kehren sie zu ihren Vereinen zurück und übernehmen dort Verantwortung.“ Eine klassische Win-win Situation also.

Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Alle zwei Jahre geht das VJO auf zweiwöchige Auslandstournee. Über ganz Europa verteilt haben die Musiker vom Hochrhein befreundete Orchester, mit denen man gemeinsame Konzerte gibt und sich gegenseitig unterstützt. Das bietet jungen Menschen die Chance, Einblicke in die Kultur und Lebenswelt des Gastlandes auch außerhalb der touristischen Pfade zu gewinnen. Viele der internationalen Kontakte verdankt das Verbandsjugendorchester seinem Dirigenten Julian Gibbons. „Er ist maßgeblich an allem beteiligt, was das Orchester ausmacht“, berichtet Eckert voller Wertschätzung.

Gibt den Einsatz: Julian Gibbons dirigiert das Verbandsjugendorchester Hochrhein, hier beim Abschlusskonzert in Waldshut.

Ein besonderes Projekt, das Lukas Eckert während seines Ehrenamts begleiten durfte, waren die Aufnahmen zur CD „With Heart and voice“, die 2020 erschien. „Außerdem hat unser Vorstand in Sachen Digitalisierung und Öffentlichkeitsarbeit einiges vorangetrieben“, beschreibt Eckert die Schwerpunkte der letzten Jahre. Tatsächlich: Die Social Media Auftritte des VJO auf Facebook und Instagram können sich sehen lassen. „Und aus alten Zetteln wurden moderne Formulare.“ Die Neuerungen haben Lukas Eckert und sein ebenfalls scheidender Stellvertreter Janik Ruschulte nicht im Alleingang erreicht, wie er betont. Im mehrköpfigen Vorstand waren die Aufgaben stets auf vielen Schultern verteilt.

Und so ist ihm um die Zukunft des Verbandsjugendorchesters nicht bange: „In Lean und sein neues Vorstandsteam habe ich vollstes Vertrauen und wünsche für alle zukünftigen Aktivitäten gutes Gelingen und vor allem ganz viel Spaß mit dem Orchester!“

Text: Eduardo Hilpert. Fotos: Nico Talenta, Eduardo Hilpert