Hotzenwald-Querweg, Etappe 1: Über den Dinkelberg in den Hotzenwald
Schwer
Die erste Etappe des kleinen Fernwanderwegs führt uns aus dem Wiesental über den höchsten Punkt im Hotzenwald hinauf in den Etappenort Herrischried.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights
Beschreibung
Abwechslungsreicher könnte ein Wandertag kaum verlaufen: Während wir in Schopfheim tief unten im Wiesental starten liegt mit dem Eichener See bereits nach einer knappen Stunde eine echte Besonderheit am Weg. Der temporär erscheinende See ist eine Folge der löslichen Gesteinssteinschichten im Muschelkalk des Dinkelbergs. Wir queren das flache Hügelland mit seinen Streuobstwiesen und Pferdekoppeln hinüber nach Hasel, wo mit der Erdmannshöhle die schönste Tropfsteinhöhle im Südwesten wartet. Anschließend schwingt sich der Weg in den Schwarzwald auf, was für uns eine konditionsforderne Geländestufe hinüber ins Wehratal bedeutet. Danach geht es richtig zur Sache: Auf uns wartet der Aufstieg vom Stausee hinauf zum Hornbergbecken mit über 600 Höhenmetern. Dafür belohnen der Blick vom Beckenrand und die Stille an der Ödlandkapelle, ehe der Endspurt hinab nach Herrischried erfolgt.
Wegbeschreibung
Den westlichen Ausgangspunkt für den Hotzenwald-Querweg bildet der Bahnhof in Schopfheim, 373 m. Von hier leitet die weiß-schwarze-Raute auf gelbem Grund durch die Bahnhofstraße und die Hebelstraße zum Kreisverkehr, hier links in die Schwarzwaldstraße und am Kreisverkehr halbrechts zur Wehrer Straße. Über die Eichener Straße verlassen wir Schopfheim und erreichen nach Überquerung der B317 das Dorf Eichen. Die Alte Wehrer Straße und die Oberdorfstraße leiten aus der Bebauung heraus und der Weg steigt an zur Mulde des Eichener Sees, 470 m. Hier hat der Gesteinsuntergrund aus Muschelkalk zu einer faszinierenden Laune der Natur geführt. Der See ist ein episodisch auftretendes Gewässer in einer Doline. Als Dolinen werden Hohlformen im verkarstungsfähigen Gestein genannt. In der Mehrzahl der Tage versickert das Wasser im klüftigen Gesteinsuntergrund. Wenn der Wasserstand zu hoch ist tritt das Gewässer zutage. Am See laden Sitzbänke und eine Schutzhütte zur Rast ein, Infotafel erläutern die geographischen Umstände.
Anschließend machen wir uns auf den Weiterweg, der in diesem Abschnitt im Gleichlauf mit dem Westweg erfolgt. Beide Fernwanderwege überqueren bald die B518 und führen durch die Streuobstwiesen durch die sanft gewellten Dinkelberghügel hinüber nach Hasel. Hier bietet sich die Erdmannshöhle, 395 m, für einen Zwischenstopp an. Sie liegt zwar wenige Minuten vom Hauptweg entfernt am südlichen Ortsende, lohnt den Abstecher jedoch unbedingt. Hier können wir in die spannende Unterwelt des Dinkelbergs eintauchen, spektakuläre Tropfsteine bestaunen und spannende Informationen über die Welt der Stalagmiten und Stalaktiten erhalten.
In östlicher Richtung verlassen wir Hasel auf der Mittelbergstraße und tauchen bald in den Wald ein. Ansteigend gewinnen wir den Strolchisgraben und steigen im Gegenhang gleich wieder zum Jockisebeneweg am. Hier biegt die Route scharf rechts ab und leitet weiterhin einfach auf breiter Trasse zur Staumauer an der Wehratalsperre. Sie ist das Unterbecken vom Pumpspeicherkraftwerk Wehr dessen Oberbecken auf dem Hornberg den höchsten Punkt im Hotzenwald markiert.
Da er auf unserer Route liegt bedeutet der Weiterweg einen kräftigen Anstieg. Bevor es soweit ist schlendern wir noch gemütlich auf einer kleinen Pfadspur am östlichen Rand der Talsperre entlang parallel zur L148. Am Kraftwerk Wehr, 420 m, beginnt dann die Steigung. Der Forstweg leitet in den Wald zum Gabrielsfelsen hinauf und erklimmt anschließend in ausladenden Serpentinen den Häuelkopf. Nach einigen strengen Rampen tritt der Weg kurz vor Hornberg wieder in aussichtsreiche Feldflur ein. In Hornberg halten wir uns links und queren das Speicherbecken auf seiner Nordseite zum Rankholzplatz, 1000 m. Von hier sollten wir uns den Abstecher zum Hornbergbecken nicht entgehen lassen (nicht im Track enthalten). Dazu wandern wir entlang der blauen Raute rasch zu dem Bauwerk und erklimmen den Beckenrand auf einem kleinen Weg, der von der Südostecke des Beckens hinaufführt. Oben öffnet sich eines der besten Panorama im südlichen Schwarzwald und belohnt die Extraschleife, für die insgesamt eine halbe Stunde Gehzeit zusätzlich einzuplanen ist.
Nachdem der Rückkehr zum Rankholzplatz erfolgt der kurze Anstieg zur Ödlandkapelle, 1026 m, die sich auf einer gepflegten Waldlichtung befindet. Der Bau der Kapelle geht auf das Jahr 1780 zurück, als Bauern aus Bergalingen gelobten, eine Kapelle auf dem höchsten Berg im Hotzenwald zu errichten, sofern ihr Vieh von der Rinderpest verschont bliebe. Im Sommer ist die Kapelle tagsüber geöffnet und lädt zu einer kleinen Atempause ein. Bänke auf der Lichtung ermöglichen eine Rast.
Für diesen Wandertag wird es vermutlich die letzte Pause sind, befinden wir uns doch bereits in Schlagdistanz zu unserem Tagesziel in Herrischried. Dazu wandern wir am Wegweiser Sägetanne vorbei unter zwei Liftanlagen über dem Stehlesee hindurch in den Ortsteils Säge. Von hier leitet die Markierung an der Rotmooshalle vorbei in die Ortsmitte von Herrischried, 875 m, wo die heutige Etappe endet.
Ausrüstung
- Feste Wanderschuhe mit Profilsohle
- Trekkingstöcke
- Dem Wetter angepasste Kleidung
- Wechselkleidung
- Rucksackverpflegung, Getränke
Sicherheitshinweise
Keine besonderen Hinweise.
Weitere Informationen
Übernachtungsmöglichkeit in Herrischried: Gasthaus Zum Ochsen, wenige Meter nördlich der Ortsmitte, Hauptstr. 14, 79737 Herrischried, +49 (0) 7764 9331515.
Wanderkarten für den Hotzenwald-Querweg:
- Neue Serie des Schwarzwaldvereins: 1:25.000, Blätter „Lörrach“ und „Waldshut“.
Literatur zum Thema Wandern im Schüdschwarzwald:
- Wanderführer Schwarzwald Süd: 60 ausgewählte Touren: Schopp, Matthias (2021): 1. Auflage. ISBN 978-3-7633-4576-2
- Wanderungen im Schwarzwald mit geographischem Bezug: Schopp, Matthias (2019): GeoWandern Schwarzwald. 1. Auflage. ISBN: 978-3763332038
- Mehrtageswanderungen im Südschwarzwald: Kuhnle, Martin (2019): Schwarzwald Süd/Mitte Mehrtagestouren. 2. Auflage. ISBN: 978-3763344345