Waldshut-Tiengen: Klosterweg
Mittel
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
- J
- F
- M
- A
- M
- J
- J
- A
- S
- O
- N
- D
Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
Beschreibung
Mit der Aufhebung des Klosters 1807 verlor der Klosterweg seine ursprüngliche Bedeutung, doch orientiert sich der Verlauf der B 500 an diesem historischen Weg. Abseits der Verkehrsstraße verläuft heute wieder der Klosterweg, seit 2001 als Wanderweg ausgeschildert und lädt zum Erholen und Nachdenken über die Geschichte(n) dieser Region ein.
Autorentipp
Wegbeschreibung
St. Blasien "grüne Brücke" an der Klosterkirche Richtung Osten über die Haupt- und Friedrichstraße zum Wegschild "Windbergtal, Häusern" und Hinweis Klosterweg - Ausgang der Windbergschlucht mit Hinweis "Bannwald" - Klosterweg zum Ortsrand von Häusern
Das Wahrzeichen St. Blasiens ist sein ehemaliges Benediktiner-Kloster und der grandiose St. Blasiusdom mit einer der größten Kirchenkuppel Europas. Die Anlage wurde 1783 unter Fürstabt Martin Gerbert eingeweiht. Nach der Auflösung des Klosters 1807 und vielen Jahren als Fabrikationsstätte erwarb 1933 der Jesuitenorden die Anlage für ein Gymnasium. Heute besuchen 830 Schülerinnen und Schüler aus aller Welt das Kolleg, 320 davon das Internat. Mehrfach wurde die einzigartige Klosteranlage durch Brände heimgesucht. Im Februar 1874 wurde die Kuppelkirche zerstört, 1977 brannte das Kolleg.
Zweite Etappe "Häusern - Obere Albtalschanze", ca. 4,0 km
Ortsrand Häusern - Landstraße von Häusern nach St. Blasien überqueren - Daumühleweiher - Klosterweg aufwärts bis zum Sportplatz Häusern - Wolfsbrunnenweg Richtung Höchenschwand - Kutterauhaldenweg mit Ausblicken über das Albtal - Obere Albtalschanze
Die Gemarkung von Häusern gehörte zu jenen Gebieten, die die ottonischen Kaiser Ende des 10. Jahrhunderts dem Kloster St. Blasien als "Zwing und Bann" zum Eigentum überließen. Die älteste Siedlung war der "Wittlisberger Hof", er wird schon 1087 erwähnt uind ist 1813 abgebrochen worden. Andere frühe Höfe waren: Altehof, Schmiedenhof und Hasenhof. Häusern war also eine Siedlung aus klösterlichen Höfen, was sich auch im Ortsnamen niederschlägt. Die "Obere Albtalschanze" ist ein Aussichtsfelsen, der früher möglicherweise eine Beobachtungsfunktion hatte.
Dritte Etappe "Obere Albtalschanze - Tiefenhäusern", ca. 2,5 km
Obere Albtalschanze - Tiefenhäuserner Moor (Wanderparkplatz) - Weg entlang der B 500, dann durch Waldungen und über Wiesen - Fußgängerunterführung nach Tiefenhäusern
Das 4,7 ha große Tiefenhäuserner Moor ist ein Stück fast noch unberührter Natur. Das Hochmoor geht am Rand in ein Flachmoor über. Vom Wanderparkplatz aus gibt es auf Bohlen einen Rundweg durch das Moor. Tiefenhäusern wird erstmals 894 als "Tiufherreshusun" erwähnt. Das Kloster St. Gallen hatte hier Grundbesitz, im 13. Jahrhundert erlangte St. Blasien die Ortsherrschaft. An Sehenswürdigkeiten bietet Tiefenhäusern die St. Anna-Kapelle und die Johannis-Kapelle, ferner der Historische Landgasthof Rössle - eine alte Posthalterei aus dem Jahr 1762, seit 2003 im alten Stil restauriert.
Vierte Etappe "Tiefenhäusern - Bannholz", ca. 4,0 km
Tiefenhäusern - leicht aufwärts zur Johann Babtist-Kapelle - Beschilderung "Klosterweg" - beim Flöschplatz die Straße nach Nöggenschwiel überqueren (Abstecher zur Brauerei Waldhaus möglich) - Bannholz
Die Johann Baptist-Kapelle von 1703 soll wie die Agathakapelle zwischen Heubach und Nöggenschwiel und die Sebastianskapelle oberhalb Aichen auf den Grundmauern eines römischen Beobachtungspostens errichtet worden sein. Der Weiler Aisperg liegt auf einer nach Südosten geniegten Aussichtsterasse. Er wurde erstmals in einer Schenkung an das Kloster St. Gallen im Jahre 890 genannt. Bannholz wird erstmals 871 als "ballinholz" erwähnt, im Jahre 1493 wurde die Kapelle errichtet und 1t04 dem Heiligen Sebastian geweiht.
Fünfte Etappe "Bannholz - Gurtweil", ca. 8,0 km
Bannholz - Samlischbuck. Von hier Richtung Gurtweil mit zwei Möglichkeiten: Eine endet in Gurtweil, eine führt über das Wildgehege nach Waldshut: Samlischbuck - hungerberg - Überquerung einer kleinen Teerstraße - an einem Grillplatz vorbei durch das Wiesengelände auf ein Teersträßchen - Variante 1: Von hier Richtung Eibenkopf - Wildgehege - Waldshut. Variante 2: Gurtweil über den Prälatenweg.
Im Naturschutzgebiet Eibenkopf befindet sich der größte Eibenbestand Südbadens. Diese sehr langsam wachsenden seltenen Nadelbäume dienten früher besonders als hochwertiges Bogen- und Armbrustholz. 1646 kam die Herrschaft Gurtweil an St. Blasien. Damit wurde dieser Ort zu einem wichtigen klösterlichen Verwaltungssitz. Im Schloss saßen die Pröpste für die Verwaltung der Kostergüter und die Seelsorge des Dorfes, im Pfarrhaus amteten Obervögte als Verwalter der Ritterschaft Gurtweil un der Herrschaft Gutenburg. Außerdem besaß St. Blasien mit Gurtweil einen wichtigen Übergang über die Schlücht Richtung Klettgau und Zurzach.
Fünfte Etappe (Alternative) "Bannholz - Waldshut", ca. 6,0 km
Bannholz - Gupfen (780 m.ü.M.) - Naturschutzgebiet "Samlischbuck" - bei der Abzweigung "Samlischbuck" rechts zur B 500 - Waldkirch - auf der Straße durch dads Dorf hindurch zu einem Aussiedlerhof - dort links von der Straße weg - Waldkircher Kapelle - Waldshut
Auf dem Samlischbuck befindet sich ein sehenswertes Fohrnwäldchen mit einer Flora aus der zeit der Rekultivierung der Muschelkalkhochfläche. Waldkirch ist ein geschichtsträchtiges Dorf, das erstamsl 858 erwähnt wird. Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde 1758 erbaut. zu ihrem Sprengel gehörten früher fast alle Ortschaften der Umgebung. Ein Endpunkt des Klosterweges ist die alte Waldstadt Waldshut, das die Habsburger im späten 13. Jahrhundert als "Hut des Waldes" anlegten. Hier befand sich der Sitz ihres Waldvogtes über die Grafschaft hauenstein und hier findet man auch den ehemaligen St. Blasianischen Amtshof im ältesten erhaltenen Haus der Stadt unterhalb des Johannisplatzes.